Transition in Chile

Die Transition in Chile (Transition, spanisch transición, „Übergang“) bezeichnet den Wandel des politischen Systems in Chile ab 1988, der die Rückkehr von der seit dem Putsch in Chile 1973 bestehenden Militärdiktatur unter einer von General Augusto Pinochet geführten Junta zurück zur Demokratie beinhaltet.

Wichtige Schritte waren das Referendum vom 5. Oktober 1988, das die Amtszeit Pinochets als Staatschef begrenzte, sodann die am 14. Dezember 1989 abgehaltenen Kongress- und Präsidentschaftswahlen, die mit dem Christdemokraten Patricio Aylwin einen demokratisch legitimierten Staatspräsidenten ins Amt brachten und die Rückkehr zur parlamentarischen Gesetzgebung ermöglichten, ferner die Einsetzung von Wahrheitskommissionen 1990 und 2001, um die zwischen 1973 und 1990 vom Militärregime begangenen Menschenrechtsverletzungen aufzuklären, sowie die am 26. August 2005 verabschiedete Reform der Verfassung Chiles, mit der die bis dahin fortbestehenden konstitutionellen Sonderrechte des Militärs weitgehend abgeschafft wurden. Eine bedeutende Zäsur stellte außerdem die Verhaftung Pinochets in Großbritannien 1998 dar, die der chilenischen Politik und Zivilgesellschaft freiere Hand für den weiteren demokratischen Umbau des politischen Systems verschaffte.

Ob die Transition in Chile mit der Verfassungsreform 2005 abgeschlossen war oder länger dauert und wie tiefgreifend der politische und gesellschaftliche Wandel tatsächlich ist, wird von Zeithistorikern und Bürgern Chiles unterschiedlich erlebt und beurteilt. Bei den in ganz Chile ausgebrochenen Protesten ab Oktober 2019 geriet die Forderung nach einer neuen Verfassung in den Fokus, die die während der Militärdiktatur in Kraft gesetzte Verfassung von 1980 endgültig ablösen soll.


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